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Ablauf des Vormusterns


1. Vom Startpunkt aus kommt man im Schritt gerade auf die Richter zu. Das Pferd soll locker und raumgreifend schreiten, nicht tippeln. Die Hinterhufe sollen über die Spur der Vorderhufe hinaustreten.

Tipp: Schaut den Richtern ins Gesicht und lächelt sie freundlich an, nicht auf den Boden schauen! Das sorgt für einen guten ersten Eindruck und hilft, geradeaus zu gehen. Übrigens solltet ihr auch beim Laufen der geraden Strecken mit den Augen immer einen Punkt anvisieren, um so gerade Linien zu gehen.

2. Vor den Richtern befindet sich eine Musterungsstange. Hier wird das Pferd zuerst mit dem Kopf nach links (aus Sicht der Richter) aufgestellt.
Die Musterungsstange befindet sich zwischen Pferd und Richter. Bitte rechtzeitig zum Pferd umdrehen, die Zügel in beide Hände nehmen und ca. 3-4 Schritte (der Vorführer) rückwärts das Pferd vor die Stange führen und gleich optimal aufstellen.
Ganz wichtig bei der Aufstellung: Pferdekopf bzw. Maul nicht mit den Händen verdecken. Der Jungzüchter steht vor dem Pferd.

Tipp: Atmet selbst tief und ruhig. Die eigene innere Ruhe überträgt sich auf das Pferd und es wird besser stehen. Lächelt – das entkrampft und schafft Sympathien.

3. Das Pferd soll „offen“ zu den Richtern stehen. Es muss auf allen vier Beinen gleichmäßig fußen. Die Richter müssen auch die von ihm abgewandten Beine sehen können. Steht ein Pferd nicht gut, so korrigiert man immer nach vorn. Kommt das Pferd dabei zu weit nach vorne, so muss es notfalls gewendet und erneut aufgestellt werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass man das Pferd nach rechts wegdreht. Nicht so gut ist es, das Pferd zurückzurichten. Das lässt sich manchmal aber nicht vermeiden. Nach Möglichkeit sollte nach dem Rückwärtsrichten auch wieder ein Schritt nach vorn gemacht werden. Sonst steht das Pferd manchmal wie zusammengeschoben da und kann von den Richtern nicht gut beurteilt werden.

Tipp: Achtet bevor ihr mit Eurem Text beginnt noch einmal darauf, dass das Pferd nicht mit einem Huf ruht (entlastet) – dann müsst ihr das Pferd mit Eurem Körper/ Hand dazu animieren die Last etwas nach hinten zu verlagern, damit es alle 4 Hufe belastet.

4. Nach der Aufstellung stellt man den Richtern

1. sich selbst kurz vor (Guten Tag, mein Name ist...)
2. das Pferd vor (ich stelle Ihnen die ...jährige/n ...Vater – Muttervater vor).

Hier wird Freundlichkeit, Lächeln und sicherer Vortrag mit guten Punkten belohnt. Verändert das Pferd während des Textes seine Position, ist der Text zu unterbrechen und erst fortzusetzen, wenn das Pferd wieder korrekt steht.

5. Nach „Nicken“ der Richter kommt nun die Präsentation der Gangkorrektheit. Das Pferd wird nach rechts abgewendet und man führt es in ganz gerader Linie von den Richtern weg, wendet rechts um den aufgestellten Wendepunkt und geht dann auf gleicher Linie wieder ganz gerade auf die Richter zu. Die Richter dabei anschauen und lächeln.

Tipp: Bei den Wendungen das Pferd etwas aufnehmen und die Schritte verkürzen, nach der Wendung fleißig vorwärts, damit das Pferd zum Schreiten kommt. Macht dabei selbst große Schritte!

6. Wieder beim Richter angekommen, geht es nun auf der rechten Hand auf das Trabdreieck. Das Pferd wird erst dann angetrabt, wenn es gerade gerichtet ist, ansonsten ist eine unerwünschte Bogenlinie vorprogrammiert. Ihr solltet immer auf der Höhe der Pferdeschulter bleiben, also weder vor noch hinter das Pferd kommen. Versucht das Pferd auszulaufen. Lieber Risikobereitschaft zeigen als „klemmig zu tippeln“. An den Ecken ist es ganz wichtig, das Pferd aufzunehmen aber im Rhythmus zu bleiben, um an der nächsten langen Seite den Trab vom Fleck weg mit viel Schub neu zu entfalten. Galoppiert das Pferd an, sofort reagieren, das Pferd mit Gefühl durchparieren, selbst dabei aber im Fluß bleiben und weiterlaufen.

7. Zum Ende der dritten Trablinie zum Schritt parieren. Man geht im Schritt an den Richtern vorbei, wendet das Pferd (nach rechts) um den Wendepunkt und stellt das Pferd nach rechts (aus Sicht der Richter) zum zweiten Mal auf. Nach Anweisung der Richter verlässt man die Bahn und lobt das Pferd.

Aufnehmen der Zügel

Das Pferd/Pony wird immer auf Trense geführt. Der Zügel liegt, durch den Zeigefinger geteilt, in der rechten Hand. Die Zügelenden sind auseinandergeschnallt. Sollte das Pferd sich einmal losreißen, kann es dann nicht in die Zügel hineintreten.

Zügelführung

Das Pferd/Pony sollte so trainiert sein, dass man den Zügel etwas länger halten kann, so kann es sich im Trab freier entfalten und z.B. auch den Halsbogen schön wölben. Dabei soll der Vorführer aber zu jeder Zeit eine leichte Verbindung mit dem Pferdemaul halten. Fasst man den Zügel zu eng, kann sich das Pferd in der Bewegung nicht entfalten, der Hals wird hochgedrückt., das führt zu einem Wegdrücken des Rückens. Das Pferd geht unzufrieden und ohne Schwebephase. Heftigere Pferde kann man bremsen, indem man die linke Hand auf Augenhöhe vor den Pferdekopf hebt. Dieses Bremsen ist z.B. vor den Ecken sinnvoll.

Wenden und Parieren

Wendungen und Durchparieren werden immer mit der linken Hand eingeleitet und unterstützt. Die Hand geht dabei vor das Auge, um dem Pferd eine optische Hilfe zum Wenden und Parieren zu geben. Beim Laufen auf geraden Linien soll der linke Arm nicht wild schlenkern oder als „Schwungholer“ dienen, sondern wird wie beim Dauerlauf angewinkelt gehalten.

Outfit des Vorführers

Bei den Holsteiner Jungzüchtern wird für das Vormustern eine weiße Hose getragen. Ebenso weiße feste Turnschuhe und weiße Handschuhe. Dazu ein weinrotes Oberteil. Bei einem Sweatshirt muss zusätzlich ein Shirt mit weißem Kragen untergezogen werden
Die meisten Jungzüchterclubs haben eigene Pullover mit Logostick. Es ist ebenso möglich einen weinroten Pullover über den Holsteiner Shop zu erwerben oder direkt beim Landeswettkampf kann ein Pullover erworben oder ausgeliehen werden. Einmal jährlich Anfang Juni werden Poloshirts bestellt mit dem Stick der Holsteiner Jungzüchter auf dem Rücken.
Hinweise: Hose sollte über die Fußknöchel gehen, weiße Socken, Hose und Shirt nicht in zu weiter Passform wählen. Hosentaschen leeren, bei langen Haaren Zöpfe flechten und hochstecken, ggf. mit Haarspray Haare fixieren.

Herausbringen nach Rasserichtlinien

Schaumäßig bedeutet:
Deutsches Sportpferd, Deutsches Reitpony, Kleines Reitpferd, New Forest: Mähne zu Zöpfen eingeflochten, Schweif frisiert (an der Schweifrübe geflochten oder rechts und links ausrasiert), Fesselhaare geschnitten
Welshponys (alle Sektionen):offenes Mähnenhaar, gut durchgebürstet, aber nicht eingeflochten. Der Schweif soll verlesen sein und locker fallen. Auch turniermäßig genutzte Welshponys werden nicht eingeflochten, sondern mit offener (eventuell dann kurzer) Mähne vorgestellt.
Haflinger, Islandpferd : offenes, gepflegtes Langhaar, gut durchgebürstet, aber nicht verzogen
Fjordpferd: offener unfrisierter Schweif, verlesen. Die Mähne wird dänisch oder norwegisch als Stehmähne gezeigt.
Shetlandpony, Partbred-Shetlandpony und Deutsches Classicpony: offenes, gepflegtes Langhaar, gut durchgebürstet, aber nicht verzogen
Bei allen Pferden dürfen die Tasthaare am Maul nicht geschnitten werden. Die Haare an den Ohren dürfen nur gerade abgeschnitten werden.

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